Nachtwanderer für Frösche und Kröten

 

Jedes Jahr werden  in Leinfelden-Echterdingen zahlreiche Frösche und Kröten bei ihrer Wanderung zu den Laichgewässern  überfahren, wenn sie Straßen überqueren und als "Balzplatz" nutzen. Neben Fröschen und Kröten sind in den ersten warmen Regennächten des Jahres auch Feuersalamander und andere noch seltenere Amphibien unterwegs. Um diesen stark bedrohten Tieren zu helfen, laden wir alljährlich zu der Rettungsaktion "Nachtwanderer für Frösche und Kröten" ein. Helfen Sie uns!

 

Auf der Gemarkung Leinfelden-Echterdingen gibt es vier kritische Stellen für die Amphibienwanderung:

  1. Echterdingen - Alte Poststraße: 1. Echterdingen - Alte Poststraße: Schwerpunkt ab Wanderparkplatz auf der Höhe bis ca. 300m abwärts in Wald bis "Kleines Brückle".
  2. Echterdingen - Alte Poststraße: Schwerpunkt ab ca. 150 m vor der Schlösslesmühle bis gegenüber hoch zum Bundeswanderweg.
  3. Musberg - Böblinger Straße: Musberg ab Reichenbach bis ca. 100 m oberhalb des Aktivspielplatzes (Aki).
  4. Stetten - Zufahrtstraße Kochenmühle: Vor allem beim Parkplatz im Tal und auf der Zufahrt, ca. ab der letzten Kurve oberhalb der Mühle.
  5. Kreisstraße zwischen Mäulesmühle und Kläranlage Musberg: Auf Höhe des Ersten Viadukts (Bachquerung).

An diesen Stellen werden von der Stadtverwaltung während der Hauptwanderzeit entsprechende Hinweisschilder aufgestellt.

 

Die kritischste Amphibienwanderstelle in Leinfelden-Echterdingen ist die Alte Poststraße. Eigentlich ist auf dieser Straße nur die Zufahrt zur Schlösslesmühle gestattet. Sie wird aber regelmäßig als illegale Abkürzung zwischen Steinenbronn und Echterdingen genutzt - mit tödlichen Folgen für Frösche, Kröten, Molche und Feuersalamander.

 

Der NABU setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, die Tiere zu retten, sowohl mit gezielten Rettungsaktionen vor Ort als auch auf politischer Ebene - und das mit Erfolg! Die Alte Poststraße wird nun zur Hauptwanderzeit etwa einen Monat lang für den Durchgangsverkehr gesperrt. Nur die Zufahrt zu Walzenmühle und Schlösslesmühle ist möglich. Hier gilt zur Hauptwanderzeit ein Tempolimit von 20 km/h.

 

An der alten B 27 / L 1208 wurde in Richtung Seebrückenmühle ein Amphibien-Fangzaun angebracht. Hier finden die Tiere durch eine Dole den unterirdischen Weg auf die andere Straßenseite. An den anderen Wanderstellen können leider keine Zäune aufgestellt werden (z.B. wegen Kreuzungen). Aber auch das Absammeln und Absetzen der Tiere in Zugrichtung hat sich als Rettungsmaßnahme bewährt. Die Zahl der Überfahrenen lässt sich damit wesentlich reduzieren. Im Jahr 2014 konnten auf diese Weise über 200 Tiere vor dem Tod bewahrt werden.

Fotos: Martin Rahlenbeck
Fotos: Martin Rahlenbeck

Helfen Sie uns, möglichst viele Tiere zu retten und melden Sie sich bei bei unserem Projektleiter Dr. Martin Rahlenbeck per E-Mail:

m.rahlenbeck@t-online.de
Herr Dr. Rahlenbeck koordiniert die Rettungsaktionen und wird sie über den besten Zeitpunkt und die richtige Vorgehensweise informieren.

 

Wir vom NABU bieten eine sachkundige Leitung und Koordination für freiwillige Helfer an. Sie können sich aber auch gerne selbst organisieren.  Die Hauptwanderzeit liegt in den Monaten Februar bis April, vor allem zwischen 19 und 23 Uhr. Eine größere gemeinsame Aktion lohnt sich vor allem, wenn es zu Massenwanderungen kommt. Dies ist zu erwarten, wenn nach längerer Kalt- und Trockenzeit im Frühjahr bei über 8° C Nachttemperatur die ersten warmen Starkregen abrupt einsetzen. Falls die Witterung nicht ganz so geeignet ist, wandern die Tiere eher vereinzelt. Statt einer Rettungsaktion in größerer Gruppe hilft es dann mehr, wenn möglichst viele Retter an unterschiedlichen Abenden vor Ort sind.

 

Wenn Sie auf eigene Faust helfen möchten, empfiehlt sich besonders die oben gelegene Stelle (1.) an der Alten Poststraße ausgehend vom Wanderparkplatz. Sie ist bequem mit dem Auto zu erreichen, in der Nähe von Menschen und fast eben zu begehen. Bitte parken Sie möglichst nicht zu nahe am Wald, weil dort schon die ersten Tiere auf Wanderschaft sein können. Die Amphibien möchten von rechts nach links (Blickrichtung Poststraße abwärts). Die eingesammelten Tiere möglichst ein paar Meter weg von der Straße im Wald vorsichtig absetzen.

 

Achtung: Bei Rettungsaktionen bitte immer Warnweste tragen, starke Taschenlampe(n) mit genügend
Batterien und Eimer oder Stoffbeutel zum Einsammeln der Tiere mitführen.

Die Tiere in bzw. aus dem Eimer heben, nicht schütten.

Stets auf den Verkehr achten und mit äußerster Umsicht agieren. Am besten Warndreiecke beidseitig an den betroffenen Stellen aufstellen. Die eigene Sicherheit hat immer Vorrang!

 

Im Bereich der Kreisstraße zwischen der Mäulesmühle und der Kläranlage Musberg aufgrund der Gefährdung durch den Straßenverkehr bitte keine Aktionen ohne vorherige Absprache durchführen. Dort auch keine Kinder und Jugendlichen einsetzen. Bei Bedarf wird Unterstützung von der Polizei angefordert.